Trockene Haut, in der medizinischen Fachsprache Xerodermie genannt, reagiert nicht nur äußerst empfindlich auf unterschiedliche Umwelteinflüsse, sondern kann auch das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. So vielfältig die Ursachen für trockene Haut sind, so verschieden sind auch die Symptome, die damit einhergehen. Mit einer sorgfältigen Pflege auf Basis natürlicher Produkte und bewährter Naturheilmittel ist es jedoch möglich, die Beschaffenheit der Haut deutlich zu verbessern. Für die richtige Pflege ist vor allem eines besonders wichtig: Die verwendeten Produkte sollten hohe Mengen an Nährstoffen enthalten, die die Zellen für einen intakten Stoffwechsel benötigen und optimal verwerten können.
Was ist trockene Haut?
Trockene Haut kann einen Hauttyp ebenso bezeichnen wie ein Hautleiden, das durch verschiedene äußere und innere Einflüsse verursacht wird. Ganz gleich, ob eine genetische Neigung zu trockener Haut vorliegt oder diese durch Lebensgewohnheiten, Witterungseinflüsse oder falsche Pflege entsteht, in jedem Fall ist dabei der Feuchtigkeitshaushalt der Zellen gestört. Normalerweise produzieren diese ausreichend Talg, um das Gewebe geschmeidig und elastisch zu halten. Durch eine Beeinträchtigung des Zellstoffwechsels gerät diese Produktion aus dem Gleichgewicht, was sich in unterschiedlichen Symptomen manifestiert.
Trockene Haut ist zunächst durch auffallend feine Poren und eine leicht raue Oberfläche gekennzeichnet. Viele Menschen mit trockener Haut klagen über damit einhergehenden Juckreiz, Spannungsgefühle und die vorzeitige Bildung kleiner Knitterfalten. Bei ausbleibenden Pflegemaßnahmen können sich Risse in der Haut bilden, seltener werden Exsikkationsekzeme oder Schälen der Haut als Folge einer falschen Pflege beobachtet. Trockene Haut ist zudem deutlich anfälliger auf chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis. Daher sollten bei den ersten Symptomen gezielte Maßnahmen gesetzt werden, um der Haut die dringend benötigte Feuchtigkeit zuzuführen, ihren Säureschutzmantel zu stärken und die Regenerationsprozesse der Zellen zu fördern.
Synthetische Pflegeprodukte als auslösende Faktoren
In vielen Fällen ist trockene Haut keineswegs auf eine genetische Prädisposition, eine Grunderkrankung oder falsche Lebensgewohnheiten zurückzuführen, sondern auf die Verwendung von Kosmetikprodukten mit künstlichen Inhaltsstoffen. In nahezu allen Produkten etablierter Marken, ob für die Gesichts- oder Körperpflege, sind hohe Mengen an synthetischen Substanzen enthalten, die die Stoffwechselprozesse in den Zellen der Haut stören. Diese reagiert darauf mit einer reduzierten Fettproduktion. Die sogenannten PEG-Derivate, die in Cremes, Seifen oder Duschgels als Emulgatoren und Weichmacher dienen, verändern die natürliche Struktur der Zellmembranen. Gleichzeitig können sich die Mineralöle in solchen Produkten an der Oberfläche der Haut anlagern. In Form eines undurchlässigen Fettfilms stören sie die Atmung der Zellen und verhindern, dass diese ihre natürlichen Regenerationsprozesse aufrechterhalten können.
Auch wenn synthetisch hergestellte Kosmetika für trockene Haut direkt nach der Anwendung ein geschmeidiges Gefühl hinterlassen, sind die Zellen aufgrund von Sauerstoff- und Nährstoffmangel gezwungen, ihre Fettproduktion zu drosseln. Das Resultat ist eine allmähliche Austrocknung der oberen Hautschichten. So leiden viele Menschen beispielsweise langfristig an rissigen Stellen an den Händen, obwohl sie diese mit Spezialseife waschen und danach konsequent Handcreme benutzen. Tatsächlich ist es nicht der Kontakt mit Wasser, der die Haut schädigt. Für die Austrocknung verantwortlich ist gerade der täglich mehrmalige Gebrauch der Produkte, mit denen die Hände ständig gewaschen und eingecremt werden. Wer trockene Haut erfolgreich behandeln oder rissigen Stellen wirksam vorbeugen möchte, sollte sämtliche synthetische Pflegeprodukte meiden und stattdessen zu gänzlich naturbelassenen Alternativen greifen.
Sanfte Reinigung trockener und empfindlicher Haut
Die richtige Pflege trockener und strapazierter Haut beginnt bei der richtigen Reinigung. Durch die Anwendung rückfettender Produkte in Bad, Dusche oder beim Händewaschen können sich die Hautzellen erholen und ihre Stoffwechselprozesse nach und nach wieder in Gang bringen. Besonders empfehlenswert für die tägliche Reinigung von Körper und Gesicht sind Naturseifen, die aus lipidhaltigen Rohstoffen wie etwa Ziegenmilch und Pflanzenölen hergestellt werden. Bei der Wahl solcher Produkte ist vor allem darauf zu achten, dass sie gänzlich ohne künstliche Zusätze und im Kaltverfahren gefertigt wurden. Dieser Produktionsprozess erhält einen hohen Anteil der Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine der dafür verarbeiteten Rohstoffe. Durch ihre natürliche Beschaffenheit können diese Nährstoffe von den Hautzellen vollständig aufgenommen und im Rahmen ihrer Regenerationsprozesse verwertet werden.
Durch die tägliche Einwirkung der nährenden Lipide und Vitamine kann die Haut allmählich ihren zerstörten Säureschutzmantel reparieren und wird langfristig unempfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen wie Heizungsluft und Kälte. Entzündungshemmende Pflanzenextrakte wie Ringelblume oder Lavendel in solchen Naturseifen fördern bereits beim Waschen oder Duschen die Abheilung rissiger Hautstellen.
Seifen, die aus Inhaltsstoffen rein natürlichen Ursprungs bestehen, eignen sich aufgrund ihrer rückfettenden Eigenschaften auch ideal als sanfte Alternative zu synthetischen Gesichtsreinigungsprodukten. Um Make-up auf schonende Weise zu entfernen, sind statt Gesichtswasser und Reinigungslotion naturbelassene Pflanzenöle empfehlenswert. Mit Mandelöl oder Jojobaöl aus dem Reformhaus oder einer Mischung mit einem geringeren Anteil an Arganöl lassen sich nicht nur Mascara und Grundierung gründlich und rückstandslos entfernen. Die in den Pflanzenölen enthaltenen Vitamine und Lipide versorgen die Hautzellen auch mit allem, was diese für intakte Stoffwechselprozesse benötigen. Durch diese intensive tägliche Nährstoffkur für trockene Haut ist Nachcremen in den meisten Fällen nicht mehr nötig.
Pflanzenessenzen für rundum streichelzarte Haut
Tägliche Massagen der Haut mit naturbelassenen Pflanzenölen wirken Trockenheit und Spannungsgefühlen in der Regel innerhalb weniger Tage entgegen. Werden diese Öle mit ätherischen Pflanzenessenzen angereichert, regt dies die Selbstheilungskräfte der Haut zusätzlich an. Das Pflanzenöl wird für die ätherischen Öle zu einer Trägersubstanz, die die Aufnahme der Wirkstoffe in den Zellen begünstigt. In der Aromatherapie haben sich zur Pflege trockener und empfindlicher Haut vor allem Lavendel, Neroli, Rose, Geranie, Ylang-Ylang und Jasmin aus ökologischer Erzeugung erfolgreich bewährt. Diese intensiv duftenden Blütenessenzen werden von den Menschen bereits seit Jahrtausenden in der Schönheitspflege genutzt. Die ätherischen Öle können Massage- und Gesichtsölmischungen ebenso beigefügt werden wie dem Badewasser.
Auch in der Badewanne ist es wichtig, mit lipidhaltigen Substanzen wie Öl oder Milch sicherzustellen, dass die ätherischen Öle ihre nachhaltig positive Wirkung auf die Haut entfalten können. Durch die Zugabe von Molke wird die Haut zusätzlich genährt, da diese den pH-Wert der Haut stabilisiert und dadurch deren Säureschutzmantel stärkt.
Hausmittel für eine effektive Behandlung trockener oder rissiger Hautareale
Um trockene und raue Hautstellen gezielt zu behandeln, stehen unterschiedliche Hausmittel natürlichen Ursprungs zur Verfügung, die pur oder in Form von Masken auf die Haut aufgetragen werden können. Besondere Bedeutung für eine schnelle Behandlung trockener Hautareale kommt dem Kokosöl und dem Klettenwurzelöl zu. Damit werden die betroffenen Stellen mehrmals täglich eingerieben, bis sich meist nach drei bis sechs Tagen eine deutliche Besserung zeigt.
Um die Haut auf Ölmassagen vorzubereiten, eignet sich ein sanftes Peeling mit feinkörnigem Meersalz und Kaffeesud. Diese werden mit Naturjoghurt oder Buttermilch angerührt und anschließend in kreisenden Bewegungen einmassiert. Das Meersalz führt der Haut wichtige Mineralstoffe zu, der Kaffeesud regt die Durchblutung an und fördert dadurch die Regeneration der Zellen. Nach dem Abwaschen wird die aufnahmebereite Haut großzügig mit dem Öl oder einer Ölmischung mit ätherischen Essenzen eingerieben.
Für eine Extraportion Vitamine sorgen Behandlungen mit frisch gepresstem Karottensaft. Die darin enthaltenen Beta-Carotine können aufgrund ihrer hohen Bioverfügbarkeit von den Hautzellen optimal verwertet werden. Um einen ungewünschten Färbeeffekt zu vermeiden, sollte der Saft lediglich zehn Minuten auf der Haut verbleiben und anschließend gründlich abgespült werden. Alternativ bietet es sich an, aus Hafermehl und Ziegenmilch oder Molke einen dicklichen Brei anzurühren und diesen als Maske auf den betroffenen Haustellen etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten einwirken zu lassen. Die in den Haferflocken enthaltenen Proteine üben eine überaus positive Wirkung auf den Feuchtigkeitshaushalt der Zellen aus.
Ebenso intensiv pflegend sind Masken, die aus Naturjoghurt oder Quark sowie einer zerdrückten Banane oder Avocado hergestellt werden. Diese Lebensmittel führen der Haut hohe Mengen an Vitaminen und Fettsäuren zu und lindern durch Trockenheit verursachten Juckreiz und Spannungsgefühle.
Für die punktuelle Behandlung rissiger, rauer oder entzündeter Hautstellen eignen sich Honig und frisches Aloe-Vera-Gel. Diese intensiv pflegenden Naturheilmittel entfalten auf der Haut entzündungshemmende Eigenschaften und versorgen sie mit hohen Mengen an Enzymen und Feuchtigkeit. Ebenso empfehlenswert sind Tinkturen oder Ölmischungen mit Johanniskraut, das vor allem bei rissiger Haut eine äußerst positive Wirkung entfaltet.
Weitere Kräuter, die in der alterativen Behandlung trockener Haut erfolgreich zur Anwendung kommen, sind Ringelblume und Nachtkerze sowie Beinwell und Frauenmantel. In der Apotheke sind daraus hergestellte Tinkturen und Natursalben ebenso erhältlich wie getrocknete Kräuter, aus denen Teeaufgüsse für Einreibungen oder kalte Umschläge zubereitet werden können.
Wichtige Maßnahmen gegen trockene Haut
Neben der richtigen Pflege mit naturbelassenen Produkten und gezielten Anwendungen von Naturheilmitteln sind auch einige kleine Änderungen der Lebensgewohnheiten bei trockener und empfindlicher Haut sinnvoll. Eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung, eine hohe Flüssigkeitszufuhr in Form von Kräutertee und stillem Wasser sowie regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärken die Haut auf ganzheitliche Weise. Im Winter wirken feuchte Tücher auf der Heizung oder ein Luftbefeuchter trockener Raumluft entgegen. Im Sommer ist es empfehlenswert, empfindliche Haut nicht ständig der starken Sonneneinstrahlung auszusetzen. Moderate Sonnenbäder sind jedoch eine wichtige Maßnahme für den Erhalt der Hautgesundheit, denn ein Vitamin-D-Mangel kann neben unzähligen anderen Beschwerden auch Trockenheit und die Bildung von Ekzemen verursachen.
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