Schuppenflechte (Psoriasis): Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugungsmaßnahmen

    Die Schuppenflechte oder Psoriasis gilt zwar als nicht gänzlich heilbar, kann aber mit gezielten Therapiemaßnahmen deutlich gelindert werden. Um die Krankheitsschübe erfolgreich zu kontrollieren, kommen verschiedene Behandlungsansätze aus der Schul- und der Alternativmedizin zur Anwendung. Neben der Therapie tragen auch konsequente Umstellungen der Ernährungsgewohnheiten maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Symptome nachhaltig zu lindern.

    Schulmedizinische Behandlung der Psoriasis

    Die schulmedizinische Behandlung der Psoriasis stützt sich auf mehrere Säulen. Bei leichten Erkrankungsformen und im Anfangsstadium kann es oft ausreichend sein, eine lokale Therapie einzuleiten, die mit einer äußerlichen Behandlung der betroffenen Hautareale einhergeht. Als Präparate stehen verschiedene Salben und Cremes mit topischen Wirkstoffen zur Verfügung, die je nach Zusammensetzung den Feuchtigkeitshaushalt der Haut verbessern, die Entzündung lindern, den Juckreiz bekämpfen oder die krankhaft beschleunigte Zellteilung verlangsamen, um der Bildung weiterer Plaques vorzubeugen. Zu den am meisten eingesetzten Präparaten zählen Salben mit Teer, Salicylsäure oder Kortison. Ist die Kopfhaut von den entzündlichen Veränderungen betroffen, kommen medizinische Lotionen und Shampoos zum Einsatz. Je nach Verlauf und Schweregrad werden die Präparate zwischen ein- und dreimal täglich auf die Haut aufgetragen.

    UV-Strahlung wirkt nachweislich jenen Immunüberreaktionen entgegen, die die Entzündungsprozesse verursachen. Da jedoch viele Betroffene aufgrund der deutlich sichtbaren Hautveränderungen auf moderates Sonnenbaden, Strandurlaube und das Tragen leichter Kleidung im Sommer verzichten, bietet die Schulmedizin mit der sogenannten PUVA-Therapie eine wirksame Alternative. Sie basiert auf der Gabe des photosensibilisierenden Medikaments Psoralen und der anschließenden Bestrahlung der betroffenen Hautstellen mit UVA-Licht. Sitzungen finden in akuten Krankheitsphasen mehrmals wöchentlich in einem Krankenhaus statt.

    In schweren Fällen wird der behandelnde Arzt eine systemische Therapie vorschlagen, die mit der oralen Einnahme oder Injektion von Medikamenten einhergeht. Die Wirkstoffe sollen, genau wie in topischen Präparaten, einerseits die Aktivität des Immunsystems unterdrücken, andererseits die Zellteilung verlangsamen. Alternativ kann auch eine Therapie mit sogenannten Biologika erfolgen, die wöchentlich, monatlich oder mehrmals jährlich direkt unter die betroffenen Hautareale injiziert oder intravenös als Infusion verabreicht werden. Diese Medikamente verringern die Konzentration der Zytokine im Körper, die als Entzündungsfaktoren ursächlich an der Entstehung der Hautveränderungen beteiligt sind.

    Der Schuppenflechte ganzheitlich entgegenwirken

    Schulmedizinische Behandlungen entfalten zwar in vielen Fällen eine positive Wirkung, sind jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Langzeittherapien mit immunsuppressiven Präparaten können sogar als eigenständiges, unter dem Begriff Morbus Cushing bekanntes Krankheitsbild erhebliche gesundheitliche Schäden wie einen Diabetes, Fettverteilungsstörungen oder Osteoporose verursachen.

    Während die Schulmedizin die Psoriasis als nicht heilbare Erkrankung definiert, wird in der alternativen Medizin von beträchtlichen Genesungserfolgen berichtet. Die Naturheilkunde und ganzheitliche Medizin zielen in erster Linie darauf ab, durch eine Entsäuerung der Zellen die natürliche Schutzbarriere der Haut wiederherzustellen. Gleichzeitig sollen die durch eine Belastung mit Giftstoffen aus Ernährung und Umwelt entstehenden fehlerhaften Immunreaktionen gedämpft werden.

    Eine wichtige alternativmedizinische Maßnahme, die in vielen Fällen beträchtliche Erfolge erzielt, ist das regelmäßige Durchführen von Fastenkuren unter ärztlicher Aufsicht. Dies bedingt eine umfassende Sanierung des Darms, die eine Entgiftung des gesamten Organismus bewirkt und die Selbstheilungskräfte des Zellgewebes mobilisiert. Bei vielen Psoriasis-Patienten wird ein sogenanntes Leaky-Gut-Syndrom diagnostiziert, das sich in einer durchlässigen Darmschleimhaut manifestiert. Heilfasten regeneriert die erkrankte Darmschleimhaut, wodurch entzündliche Giftstoffe nicht mehr ins Gewebe dringen und die Schübe verursachen können. Gleichzeitig legen Betroffene mit einer Fastenkur den Grundstein für eine Ernährungsumstellung, die den Verlauf der Erkrankung langfristig positiv beeinflussen kann.

    In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Psoriasis ebenfalls aus ganzheitlicher Sicht betrachtet und deren Ursachen in Hinblick auf den individuellen gesundheitlichen Zustand des Patienten definiert. Neben Akupunktur, Massagen, Heilkräutertherapie und Bewegungslehre basiert auch die TCM-Behandlung auf einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten beziehungsweise einer Anleitung zum Verzicht auf bestimmte Lebensmittel und Gewürze.

    Symptomlinderung durch Ernährung

    Für viele ganzheitliche Mediziner und Heilpraktiker spielt die richtige Ernährung eine wesentliche Rolle dabei, das Risiko für das Auftreten erneuter Krankheitsschübe und die Entstehung der Plaques zu reduzieren. Besonderes Augenmerk liegt darauf, welche Wirkung bestimmte Lebensmittel auf die der Krankheit zugrunde liegenden Entzündungsreaktionen entfalten.

    In den Fettzellen des Körpergewebes werden Botenstoffe produziert, die Entzündungsreaktionen begünstigen. Während diese Botenstoffe bei gesunden Menschen am Schutz vor Krankheitserregern beteiligt sind, richten sie sich bei Psoriasis-Patienten gegen die eigenen Körperzellen und verursachen dadurch die typischen Symptome der Schuppenflechte. Eine sanfte, kontinuierliche und durch eine ausgewogene Ernährung bedingte Gewichtsabnahme ist daher eine wichtige Grundvoraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Milderung der Erkrankung.

    Entzündungen im Organismus werden durch bestimmte ungesättigte Fettsäuren begünstigt, durch andere hingegen gehemmt. Betroffene sollten in erster Linie darauf achten, Lebensmittel, die hohe Mengen der entzündungsfördernden Arachidonsäure enthalten, konsequent vom Speiseplan zu streichen. Diese Fettsäure ist vorwiegend in fetten tierischen Produkten, insbesondere Schweinefleisch, Eigelb, Wurstwaren und aus Kuhmilch hergestellten fetten Produkten wie Butter und Käse enthalten. Omega-3-Fettsäuren, vor allem aus pflanzlichen Quellen, unterdrücken die entzündungsfördernde Wirkung der Arachidonsäure und tragen dadurch wesentlich zu einer Vorbeugung und Linderung der Symptome bei. Der beste Lieferant für Omega-3-Fettsäuren ist kaltgepresstes, im traditionellen Verfahren hergestelltes Leinöl. Naturheilpraktiker empfehlen Betroffenen, täglich mindestens einen Esslöffel hochwertiges Leinöl einzunehmen. Auch Sonnenblumen-, Distel- und Olivenöl enthalten diese wichtigen Fettsäuren, allerdings in geringeren Mengen. Da sich deren chemische Zusammensetzung durch starke Hitzeeinwirkung verändert, sollten sie vorwiegend als Salatdressings und zur Herstellung von Aufstrichen und Dips, keinesfalls jedoch zum Braten verwendet werden.

    Auch antioxidativ wirkende Vitamine – insbesondere das entzündungshemmende „Hautvitamin“ A – ist für Psoriasis-Patienten von großer Bedeutung. Der Speiseplan sollte daher hohe Mengen an Karotten, Kürbis, grünem Blattgemüse, Paprika sowie gelben und orangefarbenen Obstsorten enthalten. Da eine träge Darmtätigkeit den Verlauf der Schuppenflechte negativ beeinflusst, sollten Betroffene auch auf eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen in Form von Gemüse und Obst als Rohkost sowie Vollkorngetreide achten.

    Durch die Entstehung der Plaques werden dem Organismus wertvolle Proteine entzogen. Eine Ernährung mit hohen Mengen pflanzlicher Proteine aus Hülsenfrüchten, fermentierten Soja-Produkten, Nüssen und Kernen füllen die Speicher wieder auf und unterstützen die Neubildung von gesundem Gewebe. Auch probiotische Milchprodukte und Sauerkraut werden als Bestandteil einer Psoriasis-Diät empfohlen.

    Eine hohe Zufuhr von Flüssigkeit in Form von Wasser, frisch gepressten Gemüse- und Obstsäften, grünem Tee und ungesüßtem Kräutertee sowie der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Kaffee verbessern die Hautgesundheit nachhaltig. Ebenso bedeutsam ist eine drastische Reduktion von Süßigkeiten und industriell gefertigten Lebensmitteln jeder Art, da der darin enthaltene Zucker die Aufnahme und Aktivität der entzündungsfördernden Arachidonsäure unterstützt. Betroffene sollten zudem ihren Zinkspiegel bestimmen lassen, denn ein Mangel dieses Spurenelements verursacht schubweise Hautveränderungen. Kann Zink in ausreichenden Mengen nicht über die Ernährung zugeführt werden, ist eine Supplementation mit einem hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Alternative, um das Auftreten der Krankheitsschübe zu verringern.

    Alternative Therapiemaßnahmen gegen Psoriasis

    Neben einer konsequenten Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kann auch die Balneotherapie auf sanfte und nebenwirkungsfreie Weise der Schuppenflechte entgegenwirken. Salzwasserbäder mit verschiedenen Sole-Präparaten versorgen die Haut mit wichtigen Mineralstoffen, die die Aktivität des Immunsystems normalisieren. Gleichzeitig bewirken die natürlichen Salze eine sanfte Ablösung der trockenen Schuppen und beschleunigen die Heilungsprozesse. Auch basische Bäder haben sich in der alternativen Therapie der Psoriasis erfolgreich bewährt. Die natürlichen, mineralstoffreichen Zusätze entsäuern die Haut, entgiften die Zellen und regulieren den pH-Wert für einen intakten Säureschutzmantel.

    Reines Aloe-Vera-Gel, natürliches Kokosöl und Leinöl stellen wirksame und optimal verträgliche Alternativen zu medizinischen Hautpflegemitteln dar. Sie versorgen die erkrankten Hautpartien mit wertvollen Feuchtigkeitsfaktoren und nährenden Fettsäuren, die eine Ablösung der verhornten Schichten unterstützen. Auch natürliche Salben und Badezusätze mit Calendula- oder Kamillenextrakten entfalten eine entzündungshemmende Wirkung und lindern den unangenehmen Juckreiz.

    Ob mit alternativen Therapieansätzen oder schulmedizinischen Behandlungsmethoden – um eine Psoriasis langfristig zu lindern oder sogar zu heilen, spielt eine bewusste Reduktion von Stress eine zentrale Rolle. Die Krankheitsschübe werden in vielen Fällen durch psychische Belastung ausgelöst. Betroffene sollten daher ihrer Hautgesundheit zuliebe darauf achten, ausreichend und regelmäßig zu schlafen, bewusste Pausen in den Alltag zu integrieren und die Freizeit dazu zu nutzen, um zu entspannen und dadurch die Stressreaktionen des Körpers zu entschärfen. Mehr Ausgeglichenheit auf psychischer und physischer Ebene legt in jedem Fall den Grundstein für eine nachhaltig erfolgreiche Behandlung der Psoriasis.

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