Brüchige Nägel: mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

    Brüchige Finger- und Zehennägel treten bei einem beträchtlichen Anteil der Bevölkerung auf. Sie stellen nicht nur ein kosmetisches Problem dar, sondern können auch die Lebensqualität erheblich negativ beeinträchtigen. Brüchige Nägel können unterschiedliche Ursachen haben, die von Nährstoffmängeln bis zu systemischen Erkrankungen reichen. Liegt keine ernsthafte Grunderkrankung vor, können die unschönen und mitunter äußerst unangenehmen Strukturschäden mit einigen konsequenten Änderungen der Lebensgewohnheiten und natürlichen Heilmitteln wirksam therapiert werden.

    Der Nagel und sein Aufbau

    Menschliche Nägel beschreiben jene leicht gewölbten Platten, die sich auf den Oberseiten der Finger- und Zehenspitzen befinden. Nägel werden wie Haare zu den Hautanhangsgebilden gezählt und bestehen aus verhornten Oberhautzellen, die aus Keratin aufgebaut sind. Die Fingernägel werden von den Zellen der Oberhaut ständig neu gebildet und wachsen kontinuierlich. Ihre Funktion besteht in erster Linie darin, die empfindlichen Finger- und Zehenspitzen vor äußeren Einflüssen zu schützen. Sie unterstützen zudem maßgeblich die Feinmotorik, da sie am Ergreifen, Ertasten und Zupfen von Gegenständen maßgeblich beteiligt sind. Da sich in der Nagelsubstanz keine Nerven und Blutgefäße befinden, werden Verletzungen und Schäden nicht als schmerzhaft wahrgenommen. Dennoch können in den vielschichtig aufgebauten Platten aus verschiedenen Gründen erhebliche Schäden und deutlich sicht- und fühlbare Veränderungen entstehen.

    Brüchige Nägel – die unterschiedlichen Ausprägungen

    Brüchige Nägel an den Fingern oder Zehen treten häufig als Symptom von Mangelerscheinungen, ungesunden Lebensgewohnheiten und Erkrankungen auf. Ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung leidet zumindest einmal im Leben unter brüchigen Nägeln. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Abhängig von der Ausprägung der Symptome werden zwei Arten von Strukturschäden der Nägel unterschieden. Blättern Finger- oder Zehennägel schichtweise und vom freiliegenden vorderen Rand ausgehend ab, sprechen Mediziner von Onychoschisis. Der Begriff Onychorrhexis hingegen bezeichnet ein längsfaseriges Aufsplittern und Einreißen der Nägel. Bei beiden Ausprägungen können brüchige Nägel auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, die oft nicht erkennbar, das heißt idiopathisch sind.

    Brüchige Nägel durch äußere Einflüsse

    In vielen Fällen treten brüchige Nägel nicht als Folge körperlicher Ursachen auf, sondern sind lediglich auf eine Überbeanspruchung durch äußere Einflüsse zurückzuführen. Hände sind täglich mit Reinigungsmitteln, chemischen Kosmetikprodukten, Waschmitteln und anderen aggressiven Substanzen in Kontakt. Der wiederholte Gebrauch von Chemikalien ohne Tragen von geeigneten Schutzhandschuhen aus Gummi kann die Nagelsubstanz langfristig austrocknen. Dadurch kommt es zu Strukturschäden, die sich als rissige, brüchige oder spröde Oberflächen der Nägel bemerkbar machen.

    Oft liegen die Ursachen brüchiger Nägel in der regelmäßigen Verwendung von billigen Nagellacken und acetonhaltigen Nagellackentfernern. Dies erklärt, warum Frauen deutlich häufiger unter brüchigen Nägeln leiden als Männer. Auch eine übertriebene Pflege durch häufiges Händewaschen mit chemischen Seifen oder die Benutzung minderwertiger Hand- und Nagelcremes, eine falsche oder übertriebene Maniküre und Pediküre sowie eine starke mechanische Beanspruchung durch Hausarbeit, Sport und andere Tätigkeiten kommen als Ursachen brüchiger Nägel in Frage.

    Brüchige Nägel durch falsche Ernährungsgewohnheiten

    Oft deuten Strukturschäden der Finger- und Zehennägel auf Nährstoffmängel hin. Fehlen dem Körper bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe, beeinträchtigt dies das Wachstum der Hautzellen und die Bildung von Keratin. Sind die Fingernägel dünn und brüchig, kann ein Mangel an Vitamin C, an Vitaminen der B-Gruppe oder an Vitamin A dahinter stecken. Ebenso ist es möglich, dass Strukturschäden und Wachstumsstörungen der Nägel durch einen Überschuss an Vitamin A bedingt sind. Dieser ist meist auf eine Überdosierung im Rahmen einer unsachgemäßen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zurückzuführen. Treten gleichzeitig rissige Mundwinkel, Abgeschlagenheit, Blässe und allgemeines Unwohlsein auf, deutet dies auf einen Eisenmangel hin.

    In vielen Fällen sind brüchige Nägel auch auf einen vorübergehenden Kalziummangel zurückzuführen. Dieser kann als Folge einer einseitigen Ernährung auftreten, ist oft jedoch durch einen Vitamin-D-Mangel bedingt, da das durch Einwirkung von UV-Licht in der Haut gebildete „Sonnenvitamin“ die Aufnahme des Mineralstoffs in den Zellen überhaupt erst möglich macht.

    Nagelschäden als Symptom einer ernsthaften Erkrankung

    Neben den hier genannten, eher harmlosen Ursachen können brüchige Nägel jedoch auch auf eine ernste Grunderkrankung hindeuten. So treten Strukturschäden der Fußnägel etwa häufig als Begleitsymptom eines Diabetes mellitus auf. In solchen Fällen sind die brüchigen Nägel auf krankheitsbedingte Durchblutungsstörungen, die Mediziner als das „diabetische Fußsyndrom“ bezeichnen, zurückzuführen.

    Mangelerscheinungen, die sich in brüchigen Nägeln und Haaren sowie trockener Haut äußern, können auch als Folge einer Schilddrüsenfehlfunktion auftreten. Wenn im Rahmen einer Hypothyreose oder Hyperthyreose die Produktion von Schilddrüsenhormonen gestört ist, hat dies direkte Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel und dadurch auch auf die Nährstoffversorgung der Hautzellen. Eine rheumatoide Arthritis und eine Psoriasis können ebenfalls brüchige Nägel und ein gestörtes Nagelwachstum verursachen.

    Darüber hinaus leiden Krebs-Patienten, die mit Chemotherapeutika behandelt werden, oft unter brüchigen Nägeln. Weitere Arzneistoffe, als deren Nebenwirkungen Strukturschäden der Nägel auftreten können, sind Antibiotika, denn sie beeinträchtigen die Eisenaufnahme im Blut und dadurch die Nährstoffversorgung der Hautzellen. In vielen Fällen sind brüchige, splittrige Nägel oder eine vollständige Zerstörung der Nagelsubstanz auf eine Pilzerkrankung zurückzuführen. Nagelpilz entwickelt sich oft als Folge einer unbehandelten Hautpilzinfektion. Vor allem Menschen mit erheblichen Immunschwächen, wie etwa AIDS-Patienten oder Personen, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, leiden unter besonders schweren Verläufen von Haut- und Nagelpilzinfektionen.

    Brüchige Nägel als Folge von Hormonschwankungen

    Unzählige Frauen machen im Laufe ihres Lebens wiederholt mit brüchigen, dünnen und glanzlosen Nägeln unangenehme Bekanntschaft. Insbesondere während einer Schwangerschaft, die oft mit vorübergehendem Eisenmangel einhergeht, leiden viele Frauen unter rissigen und spröden Nägeln. Die Ursachen für brüchige Nägel sind in diesem Fall in den starken Schwankungen des Östrogenspiegels begründet. Auch während der Menopause bemerken viele Frauen, dass ihre Nägel plötzlich leicht einreißen oder absplittern – ein natürliches Anzeichen für altersbedingte körperliche Veränderungen, die sich an allen Bereichen der Haut und Hautanhangsgebilden bemerkbar machen.

    Behandlung von brüchigen Nägeln

    Um den Strukturschäden der Nagelsubstanz entgegenzuwirken, muss zunächst die genaue Ursache gefunden werden. Liegt eine Grunderkrankung vor, besteht die erfolgreiche Therapie in der gezielten Behandlung derselben. Sind brüchige Nägel auf Vitalstoffmängel zurückzuführen, müssen Änderungen der Ernährungsgewohnheiten durchgeführt werden.

    Ein Vitaminmangel kann in der Regel durch den täglichen Verzehr von fünf Portionen Obst und Gemüse erfolgreich behoben werden. Besteht ein Mehrbedarf an Eisen, sollten Eidotter, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Nüsse und Samen, grünes Blattgemüse, rote Beete und Haferflocken in naturbelassener Qualität vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Tägliche Bewegung an der frischen Luft erhöht die Aufnahme von Vitamin D und dadurch die Resorption von Kalzium. Bei schweren Vitalstoffmängeln durch krankheitsbedingte Resorptionsstörungen oder einen hormonell bedingten Mehrbedarf kann der Arzt ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel verschreiben.

    Oftmals wird die Gesundheit der Nägel bereits durch das konsequente Vermeiden eines direkten Kontakts mit aggressiven Chemikalien wiederhergestellt. Das Tragen von Haushaltshandschuhen schützt vor Reinigungsmitteln, die der empfindlichen Nagelsubstanz Feuchtigkeit und Fett entziehen. Eine sorgfältige und sanfte Pflege der Finger- und Fußnägel und der Verzicht auf minderwertige Nagellacke und Nagellackentferner beugen Schäden ebenfalls vor. Lassen sich der Kontakt mit Chemikalien und eine mechanische Beanspruchung der Hände und Füße nicht gänzlich vermeiden, kann die Investition in einen hochwertigen, lösungsmittelfreien Nagelhärter sinnvoll sein.

    Natürliche Heilmittel für gesunde und starke Nägel

    Um die Gesundheit der Nägel langfristig zu gewährleisten, hat sich die Einnahme von Kieselerde erfolgreich bewährt. Das fein gemahlene Puder, das in Kapselform oder in Wasser aufgelöst eingenommen werden kann, enthält wertvolle Spurenelemente. Diese kräftigen die Nagelsubstanz und machen sie unempfindlich gegen Beanspruchung und die Einwirkung von chemischen Substanzen. Das Einreiben der Nägel mit Olivenöl oder frisch gepresstem Zitronensaft pflegt und stärkt die Nägel zusätzlich.

    Bei brüchigen Nägeln ohne erkennbare Ursachen ist die Konsultation eines Heilpraktikers oder ganzheitlichen Mediziners mit Erfahrung mit Schüssler-Salzen empfehlenswert. Zur natürlichen Behandlung von Strukturschäden der Nägel haben sich die Schüssler-Salze Ferrum phosphoricum (Nr. 3), Calcium phosphoricum (Nr. 2) und Kalium sulfuricum (Nr. 6) erfolgreich bewährt. Der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker wird, abgestimmt auf die Ursachen der brüchigen Nägel, das passende Präparat auswählen und die richtige Dosierung bestimmen.

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